Sanfte Mobilität für harte Männer

By Barbara Gabriel - Tomaselli In Tomaselli Gabriel No comments

Es ist die größte private Elektro-Flotte in Vorarlberg, die auf dem Parkplatz von Tomaselli Gabriel Bau in Nenzing bereitsteht. Zehn VW e-Golf und fünf Renault Zoë sind seit 2015 im Dienste des Bauunternehmens und begleiten die Bauleiter und Techniker täglich auf die Baustellen. Und das, obwohl der Schritt in die Mobilitätszukunft bei Tomaselli Gabriel von Skepsis gegenüber den geräuschlosen E-Flitzern
begleitet war. „Natürlich haben uns dieselben Fragen beschäftigt, auf die alle, die mit der Anschaffung eines Elektroautos liebäugeln, eine Antwort suchen: Kommen wir mit der eingeschränkten Reichweite zurecht?“, erklärt Jürgen Melk, bei Tomaselli Gabriel im Einkauf tätig, und zusammen mit Geschäftsführer Philipp Tomaselli für das E-Mobilitätsprojekt verantwortlich. Die Tests hätten die Sorgen weggewischt: Der Aktionsradius der E-Autos war ausreichend, die Mitarbeiter gaben grünes Licht, dem E-Großprojekt stand also nichts im Wege. Und heute? Die Zahlen sind beeindruckend: 300.000 Kilometer wurden mit den 15 Elektroautos bislang zurückgelegt. Jährlich werden so 90 Tonnen CO2 oder bis zu 35.000 Liter Diesel eingespart. Nicht minder wichtig: „Noch kein Bauleiter ist auf halber Strecke stehengeblieben“, scherzt Melk. Die Autos seien sehr zuverlässig, der Mobilitätsalltag nicht nur problemlos zu bewältigen, sondern mit Vorteilen versehen. „Wir haben festgestellt, dass die Mitarbeiter entspannter zur Baustelle fahren. Sie fahren bewusster“, weiß Philipp Tomaselli zu berichten. Und das nicht nur auf Kurzstrecken. Ein Mitarbeiter pendelt täglich mit dem E-Auto aus Tirol nach Nenzing und wieder retour. „Ohne Probleme“, wie Melk betont. Und sollte es mit der Reichweite doch einmal eng werden, hat man bei Tomaselli Gabriel vorgesorgt: Eine mobile Ladestation im Kofferraum eines jeden E-Autos erlaubt das Aufladen an der Baustelle. Zusammen mit den VKW wurde vor der Flotten-Umstellung ein Contracting-Konzept ausgearbeitet, das allzeit ein problemloses Laden der Autos möglich macht. Darin inbegriffen: Eine öffentliche Schnellladestation am Unternehmenssitz. „Betankt“ werden die E-Autos mit Ökostrom. Dafür sorgt auch eine neu installierte PV-Anlage mit 190 kWp Leistung am Dach des Baulogistikzentrums des Unternehmens. „Der nächste Schritt unserer Umweltstrategie und unser Beitrag zur Energieautonomie Vorarlbergs“, betont Melk.

E-MOBILITÄT-TIPP BUNDESFÖRDERUNG

Die E-Pkw-Anschaffung für Betriebe wird vom Bund mit bis zu 1500 Euro gefördert. Von Autoimporteuren wird ein Nachlass von ebenfalls bis zu 1500 Euro gewährt. Die Anschaffung von Elektro-Leichtfahrzeugen (L2e, L5e, L6e, L7e) wird mit 1000 Euro gefördert. Bei E-Nutzfahrzeugen (N1) und E-Kleinbussen (M2) kann eine Förderung von bis zu 20.000 Euro lukriert werden. Infos unter www.umweltfoerderung.at