Gelungene Integration
Tomaselli Gabriel Bau in Nenzing erhielt den Integrationspreis des Landes Vorarlberg für Vielfalt im Unternehmen.
Die Baubranche zieht traditionell Menschen aus unterschiedlichen Nationen an. Waren es früher Gastarbeiter aus der Türkei, so sind es heute geflüchtete Personen aus Afghanistan oder Syrien, die in Vorarlberg ihr berufliches Glück suchen.
Erfolgsgeschichten
Ein Vorzeigebetrieb hinsichtlich Vielfalt und Integration ist das Bauunternehmen Tomaselli Gabriel in Nenzing. Hier arbeiten Arbeitskräfte aus vielen Regionen der Welt, und es wird auf eine gute Durchmischung von Jung und Alt Wert gelegt. „Wir als Betrieb stehen für Offenheit, das vermitteln wir auch unseren Mitarbeitern“, erzählt Barbara Gabriel-Tomaselli, Geschäftsführerin bei Tomaselli Gabriel Bau. „Bei uns arbeiten Menschen aus der Türkei, Ungarn, Syrien oder Brasilien, die wir bei der Integration unterstützen. Wir bieten Deutschkurse an und achten darauf, dass sie sich fachlich weiterbilden.“ Es sei nicht so, dass ausschließlich Hilfskräfte aus dem Ausland kämen, es seien auch solche dabei, die über gute berufliche Qualifikationen verfügen, weiß Barbara Gabriel-Tomaselli. Wie beispielsweise ein Mann aus Syrien, der als Techniker bei Tomaselli Gabriel Bau im Büro beschäftigt ist. „Ein echter Glücksgriff“, schwärmt die Geschäftsführerin, „er spricht vier Sprachen, hat in seinem Heimatland selbst eine Baufirma betrieben und kennt sich fachlich sehr gut aus. Zudem ist er bestens ins Team integriert.“ Dass es jedoch auch zu anfänglichen Schwierigkeiten kommen kann, zeigt das Beispiel eines jungen Afghanen, der seit September letzten Jahres als Lehrling im Unternehmen beschäftigt ist. „Unser Polier war ziemlich skeptisch, ob das funktionieren kann. Hier kamen gängige Vorurteile zum Tragen, und es war schwierig, die passenden Begriffe für das Material und die Werkzeuge am Bau zu vermitteln“, erklärt Bettina Ruppert aus dem Personalwesen. Doch mittlerweile ist auch der Polier von dem jungen Mann aus Afghanistan überzeugt. Er ist interessiert, lernbereit, und beginnt demnächst mit der Berufsschule.
Auszeichnung
Das Engagement des Unternehmens im Bereich Integration und Vielfalt wurde letztes Jahr mit dem Integrationspreis des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Eine Ehrung, die nicht unbemerkt blieb. „Wir sind als Unternehmen bekannt für unseren offenen Zugang zum Thema Integration und unser gutes Generationenmanagement. Nach dem Preis hat sich das noch gesteigert. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Organisationen wie Caritas oder Integra, ob wir geflüchtete Menschen bei uns anstellen. Auch ehrenamtliche Helfer melden sich regelmäßig.“ Bei der Abklärung, ob Personen in Vorarlberg arbeiten dürfen oder nicht, ist der erste Ansprechpartner für das Unternehmen das AMS. „Ohne Rücksprache mit meinem Berater beim AMS gibt es keine Einstellung. Hier kann ich mich auf die rechtliche Expertise verlassen“, so Gabriel-Tomaselli.