Rheintal-Mitte kommt in Fahrt
VN – (Dornbirn) Die Pause ist vorbei. Langsam, aber sicher kommt wieder Bewegung in das Projekt Autobahnanschluss Rheintal-Mitte. Derzeit wird ein Teil der sogenannten Vorlastschüttungen abgetragen. In knapp zwei Monaten soll es dann ans Eingemachte gehen.
Libelle bis Streuewiese
Rückblick: Bevor es nach etlichen Jahren der Planung losgehen konnte, wurde der Landgraben auf einer Länge von 700 Metern ökologisch aufgeweitet, um für die geschützten Helm-Azurjungfern-Libellen einen neuen Lebensraum zu sichern. Der eigentliche Baustart erfolgte Mitte Jänner des Vorjahres.
Zunächst stand die Umsiedelung einer ökologisch wertvollen Streuewiese am Programm. „Das hat eigentlich toll funktioniert. Die Rasenziegel, die wir mit einer Spezialbaggerschaufel herausgeschnitten und weiter Richtung Koblachkanal auf eine hergerichtete Fläche gelegt haben, sind schön angewachsen“, berichtet Asfinag-Projektleiter Martin Kirchmair. In der Folge wurden mit einer Spezialmaschine aus Holland vertikale Drainagierungsbänder in den Boden gedrückt und anschließend Vorlastschüttungen aufgebracht. „Mit dieser Belastung über längere Zeit wird das Wasser herausgedrückt und der Untergrund verfestigt“, erläutert Kirchmair.
Rampenbau
Die dritte und letzte Schüttung kam Ende Oktober drauf. Nun muss ein Teil davon wieder weg. „Als letzte Lage haben wir grobes Steinwerk verwendet. Dieses grobe Steinwerk wird wieder abgetragen. Das gute Material, das wir unten drinnen haben, bleibt. Darauf bauen wir dann die Straßenrampen auf“, ergänzt der Projektleiter.
Um die Setzungen zu kontrollieren wurden mehrere Messpunkte installiert. Die einen direkt auf den Schüttungen, die anderen an der Autobahn oder bei bestehenden Bauwerken. An einigen Stellen ging es laut Kirchmair ordentlich runter. „Die größte Setzung, die wir gemessen haben, betrug über einen Meter“, berichtet er.
600 Lkw weniger
Wie es demnächst weitergeht? Derzeit läuft die Ausschreibung für den endgültigen Bau der neuen Anschlussstelle zwischen Dornbirn-Süd und Hohenems. Der Baubeginn soll Anfang April erfolgen. Die Fertigstellung ist Ende 2021 geplant. „Ein sportliches Ziel“, merkt der Asfinag-Experte an. Insgesamt fließen mehr als 35 Millionen Euro netto in das von Land, Stadt Dornbirn und Asfinag finanzierte Straßenbauprojekt. Mit der Anbindung der Autobahn an die L 45 und damit an die Gewerbegebiete Dornbirn Wallenmahd, Bobletten und Hohenems Klien sollen pro Tag rund 600 Lkw-Fahrten durch die Ortsgebiete vermieden werden. vn-ger
„Die größte Setzung, die wir gemessen haben, betrug über einen Meter.“