Kein Durchkommen an der Pipeline

By SANDRO In Uncategorized No comments

Nichts geht mehr an der Pipeline: Der Fuß- und Radweg entlang des Bregenzer Bodenseeufers endet seit dieser Woche in einer Sackgasse.

Grund dafür sind Bauarbeiten. 2011 und 2014 wurde der Bereich zwischen Marina und Schanzgraben neu gestaltet. Nun sind die nächsten 500 Meter in Richtung Lochau an der Reihe. Die Arbeiten, die sich vom Schanzgraben bis zur Eisdiele Melanie erstrecken, dauern voraussichtlich bis Mitte Mai 2022. „Im Moment finden die Vorbereitungsarbeiten statt“, erläutert der Bregenzer Bauamtsleiter Bernhard Fink.

Das Projekt ist Teil des Radpakets, das im Februar zwischen Land und Bund unterzeichnet wurde. Laut der Vereinbarung werden bis 2027 knapp 62 Millionen Euro in das Vorarlberger Radwegenetz investiert. Die Pipeline zwischen Bregenz und Lochau soll zu einer Radschnellverbindung ausgebaut werden. Sprich: Der Fuß- und der Radweg wird, wie bei den beiden vorherigen Abschnitten, voneinander getrennt. Dafür muss die Promenade verbreitert werden. Am Ende entsteht ein drei Meter breiter Fußweg und ein fünf Meter breiter Radweg. Dazwischen ist ein bis zu vier Meter breiter Grünstreifen vorgesehen. Ebenfalls geplant: ein Badesteg beim Melanie und eine WC-Anlage.

Mit Originalkies

Derzeit wird das Kies am Ufer zur Seite geschafft. „Damit wir für später wieder das gelb-rötliche Originalkies haben, das obendrauf liegt“, ergänzt Fink. Anschließend werden die beiden Bachdurchläufe (Schanzgraben und Klausmühlebach) neu gemacht, die bestehende Pipeline wird abgetragen. Da der Seegrund ab dem Bahnübergang beim Melanie sehr steil abfällt, kann laut Stadt kein Flachufer gebaut werden. Stattdessen wird eine Ufermauer errichtet. Die schräge Fläche zwischen Mauer und See fällt weg. „Die Schräge muss weg, weil die harte Bebauung ökologisch schlecht ist. Da kann sich weder ein Fisch noch sonst ein Lebewesen entwickeln“, begründet der Bauamtsleiter und reagiert damit auch auf die Kritik einiger Leserbriefschreiber. Vor die Mauer, die in gelbem Beton errichtet wird, kommen nunmehr kopfgroße Steine. Fink: „Der sogenannte Grobschlag bricht die Wellen und stellt einen Rückzugsort für Kleinlebewesen dar.“ An der Uferkante sind Sitzbänke geplant. Die bestehenden Abgänge zum See werden durch neue Treppen ersetzt. Für Rollstuhlfahrer wird eine Rampe errichtet.

Umleitung

Fußgänger und Radfahrende werden während der Bauzeit zwischen Kaiserstrand und Mili über die L190 umgeleitet. In Richtung Bregenz steht dafür der bestehende Geh- und Radweg zur Verfügung. In Fahrtrichtung Lochau wurde ein provisorischer Radstreifen markiert. Der Zug zwischen Bregenz-Hafen und Lochau-Hörbranz kann bis Mitte Mai kostenlos benutzt werden. „Wir werden die Entwicklung der Fahrgastzahlen in den ersten drei Wochen der Baustelleneinrichtung genau beobachten und müssen gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, wenn die Nachfrage die Kapazitäten übersteigt“, teilt Landesrat Johannes Rauch mit.

In den Abschnitt werden knapp 6,5 Millionen Euro investiert. Zwei Drittel davon sind durch Förderungen von Bund und Land gedeckt. VN-ger

„Die Schräge muss weg, weil die harte Bebauung ökologisch schlecht ist.“