„Lokale und nachhaltige Energieträger“

By thomasglinik In Uncategorized No comments

„Lokale und nachhaltige Energieträger“

Stadtwerke Feldkirch erweitern ihr Wärmenetz mit einem neuen Biomasse-Heizwerk.

FELDKIRCH Die Stadtwerke Feldkirch haben einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Energieversorgung unternommen. Seit fast drei Jahrzehnten betreiben die Stadtwerke ein Wärmenetz in der Feldkircher Innenstadt, das nun, im Zuge der Kanalsanierung, seit 2021 flächendeckend ausgebaut wird.

Dieser Ausbau ist ein integraler Bestandteil der Bemühungen der Stadt, die Luftqualität zu verbessern und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das neue Biomasse-Heizwerk in der Schießstätte, das seit Dezember 2023 in Betrieb ist, spielt eine zentrale Rolle in der Wärmeversorgung der Stadt.

Das Biomasse-Heizwerk, das innerhalb von nur sechs Monaten errichtet wurde, ist mit einem Biomassekessel von 900 Kilowatt für die Grundlast und einem Gaskessel von 2500 Kilowatt zur Abdeckung der Spitzenlast ausgestattet. Zusätzlich stehem ein elektrischer Durchlauferhitzer als Ausfallreserve und ein 32 Kubikmeter großer Pufferspeicher zur Glättung der Wärmelast zur Verfügung.

Das neue Heizwerk wird die Innenstadt mit Wärme versorgen, bis ein neues, größeres Heizwerk im Bereich Kapfweg in Tosters fertiggestellt ist. Danach wird das Biomasse-Heizwerk in der Schießstätte weiterhin als Ausfallsreserve und für die Spitzenlastabdeckung des gesamten Wärmenetzes dienen.

Die Stadtwerke planen, das Wärmenetz in den nächsten zehn Jahren in der gesamten Feldkircher Innenstadt auszubauen. Dieses Vorhaben sei nicht nur für die Verbesserung der Luftqualität von Bedeutung, sondern leiste auch einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende. Im Rahmen der aktuellen Kanalsanierungsarbeiten in der Innenstadt werden neben den Wärmeleitungen auch Strom- und Wasserleitungen erneuert sowie Glasfaserleitungen verlegt.

Verbindung der Wärmenetze

Des Weiteren ist ein neues Heizwerk in Tosters geplant, das die Wärmenetze in Tosters und der Innenstadt verbi

nden und versorgen soll. Neben Biomasse wird hier auch auf thermosolare Einspeisung sowie die Nutzung von Stromüberschüssen und industrieller Abwärme gesetzt. „Zudem prüfen wir die Möglichkeit, einen Saisonalspeicher einzuführen, um überschüssige Energie vom Sommer in den Winter zu verlagern. Ein entsprechendes Forschungsprojekt wird im März eingereicht“, informiert Hans-Jörg Mathis, Bereichsleiter für Strom der Stadtwerke Feldkirch.

Mix aus Biomasse und Erdgas

In Tosters sind bereits 43 Objekte an das Wärmenetz angeschlossen, das jährlich rund 42 Millionen Kilowattstunden liefert, wobei 80 Prozent der Energie aus Biomasse und 20 Prozent aus Erdgas stammen. In der Feldkircher Innenstadt profitieren derzeit 24 Objekte von der Wärmeversorgung durch das Netz der Stadtwerke Feldkirch, mit einer jährlichen Gesamtliefermenge von 22 Millionen Kilowattstunden, von denen 70 Prozent aus Biomasse, 25 Prozent aus Abwärme und 5 Prozent aus Erdgas generiert werden​.

Bürgermeister Wolfgang Matt betonte die Bedeutung der Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und die Rolle lokaler, nachhaltiger Energieträger: „Der Verlauf der Energiekrise hat uns deutlich vor Augen geführt, wie gefährlich die einseitige Abhängigkeit von

fossilen Energieträgern sein kann. Umso wichtiger ist es, auf mehrere und vor allem lokale und nachhaltige Energieträger zu setzen. Biomasse spielt dabei eine große Rolle. Die Stadtwerke haben bei diesem Projekt ihre Kompetenz bei der Wärmeversorgung bewiesen, indem sie in nur sechs Monaten nach erteilter Genehmigung das neue Heizwerk errichtet und in Betrieb genommen haben. Das Ergebnis lässt sich sehen.“

Die offizielle Eröffnung des Biomasse-Heizwerks in der Schießstätte ist am Freitag, 5. April, geplant. Die Stadtwerke Feldkirch laden die Öffentlichkeit ein, das zukunftsweisende Projekt zu besichtigen – hier bietet sich auch die Möglichkeit, Detailfragen zu stellen und sich über das neue Heizwerk zu informieren. vn-sah